Bluff mit den Brennpunktschulen? Minus statt Plus in Favoriten

Offener Brief aller Pflichtschuldirektor*innen Favoritens, Juni 2021

Betrifft: Offener Brief der Pflichtschuldirektor*innen Favoritens

Sehr geehrter Herr Bildungsminister Dr. Heinz Faßmann!
Sehr geehrter Herr Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, MA!
Sehr geehrter Herr Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer!

Mit großer Erwartung an den neuen Vergabemodus haben wir, die Pflichtschulleiterinnen Favoritens (Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen und Polytechnische Schulen), die Stundenkontingente für unsere Schulen erhalten und wurden heftigst enttäuscht. Trotz Schlagwörtern wie „Chancenindex“, „Förderung von Brennpunktschulen“, „Förderung von Schulen mit besonderen Herausforderungen“, … mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass alleine in Favoriten insgesamt an die 1400 Stunden pro Woche weniger für den Unterricht der Schülerinnen und Schüler zugeteilt wurden, davon fast 1000 Stunden bei den Kleinsten in den Volksschulen. Viele Kinder verlieren dadurch vertraute Lehrpersonen, da die meisten Schulen in Favoriten ein bis sechs Lehrerinnen abgeben müssen.
Vor allem Kinder aus benachteiligten sozialen Verhältnissen werden unter dieser einschneidenden
Umstrukturierung leiden. Bewährte Fördermaßnahmen und Projekte können nicht aufrechterhalten
werden.
Die vergebenen „Indexstunden“ gleichen nicht aus, was durch die Neuberechnung des
Basiskontingents verloren geht.
Wir unterstützen eine faire und transparente Vergabe der Ressourcen.
Wie die Schülerinnen und Schüler Favoritens, gerade in dieser herausfordernden Zeit, zu den
Verlierer*innen des neuen Vergabesystems gehören können, ist unerklärlich und nicht
nachvollziehbar.
Wir ersuchen dringend um eine nochmalige Prüfung und Überarbeitung – im Sinne der Kinder.

Alle Pflichtschuldirektor*innen Favoritens

Quelle