Was sind iMSK?
Mehrstufenklassen mit Integration oder integrative Mehrstufenklassen (iMSK) sind Mehrstufenklassen, in denen Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden. Sie sind ein Beispiel für funktionierende, gelebte Vielfalt, Integration und Diversität in Wien. Alle Kinder profitieren voneinander und lernen gemeinsam in einem fordernden und fördernden Rahmen. Statt dieses Unterrichtsmodell zu zerstören, wäre es überlegenswert, es flächendeckend in Wien umzusetzen.
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In MSK werden Kinder aus 4 – 5 Schulstufen gemeinsam unterrichtet.
Solche Klassen gibt es an Volksschulen und auch an Mittelschulen.
Es wird in einem Lehrer*innenteam unterrichtet. Bisher waren das eine Volksschul- und eine Sonderpädagog*in wie in jeder anderen Integrationsklasse auch und zusätzlich eine Teamlehrer*in für 10 – 14 Stunden. Diese ist notwendig, um qualitativ hochwertigen Unterricht für 4 – 5 Schulstufen für eine sehr heterogene Klasse anbieten zu können. Mit dem neuen Vergabesystem werden die Stunden für die Teamlehrer*in gestrichen. In Mehrstufenklassen ohne Integration bleiben sie bestehen.
Eine iMSK hatte bisher 19 – 21 Kinder, da Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf doppelt oder dreifach (je nach Grad der Behinderung und der damit einhergehenden größeren Herausforderung für den Klassenverband) gezählt wurden.
Die Schulform der Mehrstufenklasse mit Integration – es gibt mehr als 30 solcher Klassen in Wien – ist Vorbild, wie Inklusion wirklich gelebt werden kann.
Was ist das Besondere an iMSK?
Entwicklungsunterschiede von Integrationskindern werden in Integrations-MSK durch die Mehrstufigkeit ausgeglichen.
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In Integrations-Regelklassen wird ab der 3./4. Klasse der Unterschied mitunter so groß, dass sich „Integrationskinder“ oftmals zurückziehen und mehr ein Nebeneinander, statt eines Miteinanders stattfindet.
Die Mehrstufenklasse baut auf der Tatsache auf, dass alle Kinder auf unterschiedlichen Lernniveaus lernen. Jedes Kind lernt möglichst in seiner Geschwindigkeit dort weiter, wo es gerade steht. Somit kommt es nicht dazu, dass nur die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf andere Lerninhalte und somit eine Sonderstellung haben.
In Jahrgangsklassen mit Integration geht die „Schere“ von der 1. bis zur 4. Klasse
Volksschule immer weiter auf, meist funktioniert es im ersten Jahr noch gut mit viel gemeinsamem Spielen, dann jedoch entfernen sich die Kinder mit und ohne Beeinträchtigung immer weiter voneinander. In der Mehrstufenklasse gibt es durch jüngere Kind schlüpft damit jedes Jahr in eine neue Rolle und wird älter und reifer, auch reicher an Erfahrungen und Strategien im Umgang mit Konflikten. In Integrations-MSK können auch ältere Kinder mit Behinderung Verantwortung für jüngere KindKinder immer wieder Anschlussmöglichkeiten im Lernstoff und somit die Möglichkeit in einer kleinen Gruppe mit Kindern ohne Beeinträchtigung zu lernen. Zum Beispiel werden jedes Jahr Buchstaben erarbeitet – ein Kind, das erst nach der ersten Klasse lesen lernt, kann hier unabhängig von seinem Alter mitmachen.
Konstanz: Klassenwiederholungen, „Umstufungen“, Überspringen einer Klasse sind im selben Klassenverband möglich:
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In der Mehrstufenklasse ist Heterogenität der Lerngruppe gewollt. Jedes Kind kann möglichst in seinem Tempo lernen. Braucht ein Kind länger um die Lernziele der jeweiligen Schulform zu erreichen, oder ist es schneller, kann es im Klassenverband verbleiben.
Klassenwiederholungen oder das Überspringen einer Schulstufe ist nicht mit einem Klassenwechsel verbunden. Das ist ein großer Vorteil für die Kinder. Wird bei einem Kind ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, ist kein Klassen- oder gar Schulwechsel nötig.
Gegenseitige Verantwortung und Begegnung auf Augenhöhe:
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In der Mehrstufenklasse kommen immer wieder neue Kinder dazu. Jedes er ohne Behinderung übernehmen, etwa als Buddy, weil auch sie sich im Schulhaus auskennen, wissen wo der Turnsaal, das WC ist, wie Abläufe sind. Jedes Kind schlüpft jedes Jahr in unterschiedliche Rollen. Alle älteren Kinder werden so zu wichtigen Auskunftspersonen für Jüngere. Das bereitet auf eine diverse, vielfältige Welt vor, in der sich Personen auf Augenhöhe begegnen und jeder Mensch wertvoll ist und die Erfahrung macht, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Das ist gelebte Diversität und Inklusion, wie sie in viel mehr Schulen in Wien als good practice gelebt werden sollte.
Auch Eltern lernen Integration:
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Wenige Menschen haben in ihrem Umfeld mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu tun. Immer noch gibt es Hemmungen und Vorurteile im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Kinder und damit auch Ihre Eltern verlieren durch das gemeinsame Lernen in der Schule von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung ihre Scheu und ihre Hemmungen vor Menschen mit Behinderungen.
Was die „Transparenzverteilungen“ bewirken:
- Mehrstufenklassen mit Integration werden aufgelöst oder in MSK ohne Integration umgewandelt. Am schwersten betroffen davon sind Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, obwohl bei den Sonderpädagog*innen nicht eingespart wird.
Warum?
- Bei iMSK werden die Teamstunden komplett auf 0 gekürzt, eine Klassenlehrer*in ist damit allein für 4-5 Schulstufen zuständig. Die Sonderpädagog*in kann die Teamlehrerin nicht ersetzen. Das würde auf Kosten der Kinder mit Behinderung gehen. So kann qualitätsvoller Unterricht nicht ablaufen.
- Damit die Klassenlehrende 4-5 Jahrgänge abdecken kann, braucht sie eine Teamlehrende. Das heißt, es kann keine MSK mit Integration mehr geben. Die Integrationskinder bleiben „auf der Strecke“. Durch das neue Basiskontingent wird der Klassenverband bei iMSK größer (25 Kinder statt bisher 21 Kinder), da Integrationskinder ab sofort nicht mehr „doppelt“ gezählt werden können. Für viele Kinder mit Behinderungen sind 25 Kinder ein zu großer Klassenverband. Dadurch bleibt diesen nur noch der Weg in die „Sondersch
Unsere Forderungen zu Integrations Mehrstufenklassen:
PERSÖNLICHE GESCHICHTEN