Ressourcenvergabe für Sonderpädagogik auf dem Prüfstand?

Nachdem der Anteil an Kindern mit SPF in der Pflichtschule österreichweit zwischen 3,0 % und 6,8 % schwankt, will die Regierung nun prüfen (https://orf.at/stories/3253920/), ob die SPF-Vergabe objektiv und einheitlich ist. Durchschnittlich liegt die Zahl aktuell bei 5,1%.

Ganz objektiv können wir sagen, dass die Schulen nicht die notwendigen Ressourcen bekommen: Wenn es mehr als 2,7 % Kinder mit SPF gibt, werden für sie keine weiteren Ressourcen mehr bereitgestellt. Daher fehlen sie entweder den Kindern mit SPF oder werden den Kindern ohne SPF weggenommen.

Dass die “Inklusionsquote” erhöht werden soll, klingt vor diesem Hintergrund wie eine gefährliche Drohung, um weitere Einsparungen auf Kosten der Kinder durchzusetzen.
Inklusive Schule braucht eine Systemänderung, nicht das Drehen an einzelnen Rädchen. Die kleinen Anpassungen in der Lehrer:innenausbildung können das notwendige Wissensspektrum nicht einmal ansatzweise abdecken.
Davon abgesehen braucht inklusive Arbeit UNBEDINGT niedrige Gruppengrößen und dauerhaftes Teamteaching, echte schulautonome Entscheidungen vor Ort sowie ein Beurteilungssystem, das die Leistungen des einzelnen Kindes abbildet, keine Noten.

Inklusion funktioniert in Wien schon großartig in den 39 integrativen VS-Mehrstufenklassen. Allerdings wurden diesen schon 2021 die überlebensnotwendigen Ressourcen – die Teamlehrer:innen – gestrichen. Nun ist auch nach einem Jahr fraglich, wo die 200 Kinder mit SPF, die bisher tatsächlich inklusiv beschult wurden, zukünftig ihren Platz finden werden, wenn die iMSK aufgelöst werden müssen.
Auch für alle anderen VS-Kinder in Wien verschlechtern sich die Bedingungen: mindestens 25 Kinder in jeder Klasse (natürlich auch in den vielen Klassen mit behinderten Kindern) sonst kann der Pflichtunterricht nicht mehr abgedeckt werden.
Es könnte der Eindruck entstehen, dass von der Stadt Wien der Trend dahin geht, Sonderschulen zu forcieren.

Egal ob Bund oder Land, die Richtung scheint klar: Gespart werden muss auf dem Rücken der Kinder!

Das darf nicht passieren!
Wir bleiben weiterhin dran – weil Kinder unsere Stimme brauchen!
Eure Bessere Schule Jetzt