Deutschförderklassen eine Startrampe für ein gelungenes Leben? Diese Kinder haben besseres verdient!

Mit den vielen Familien, die durch den brutalen Krieg in der Ukraine in die Flucht getrieben werden, kommen auch zunehmend Kinder nach Wien, die im Schulalter sind.
Damit rückt das Thema „Welche Bedingungen finden Kinder, die nicht (oder wenig) Deutsch sprechen in der Schule vor?“ wieder mehr in den Blick:

Kinder, die den Deutschtest bei der Aufnahme in die Schule nicht bestehen, kommen in eine Deutschförderklasse. Dieses Konzept ist vom Bund vorgegeben und wird seit der Einführung vielfach kritisiert – sowohl von Expert*innen als auch von Lehrer*innen.

Genauere Infos zum Konzept der Deutschförderklassen sind hier zu finden: Deutschförderung – BESSERE SCHULE JETZT!

Die Bedingungen in den an sich schon fragwürdigen Deutschförderklassen sind in Wien seit September leider noch schlechter geworden!
Im Rahmen der Reform von Bildungs- und Integrationsstadtrat (!) Wiederkehr wurden nämlich die Gruppengrößen geändert.

Der Bund stellt Ressourcen für Deutschförderung zur Verfügung. Ab dem 21. Kind kann eine neue Gruppe eröffnet werden.
Bisher hat die Stadt Wien ermöglicht, ab dem 16. Kind eine neue Gruppe zu eröffnen. Da die Gruppen in der Großstadt Wien meist voll sind, hat das zumindest möglich gemacht, dass nicht mehr als 15 Kinder in einer Gruppe unterrichtet werden müssen.
Seit Beginn dieses Schuljahres hat Wien diesen Zuschuss eingestellt, was die ohnehin schon sehr schwierigen Bedingungen in der Deutschförderung noch verschärft hat.
Wie es einer Lehrkraft möglich sein soll, 20 Kindern mit unterschiedlichen Erstsprachen und unterschiedlichen schulischen Vorerfahrungen Deutsch beizubringen, ist schwer vorstellbar. Diese Zahl noch zu erhöhen, macht die Arbeit in einer Deutschförderklasse sowohl für Lehrer*innen als auch für Kinder unzumutbar.

Herr Wiederkehr wollte noch am 18.11.2020 die Schulen als Startrampe für ein gelungenes Leben machen. Mit dieser Reform ist das auch bezugnehmend auf die ohnehin schon fragwürdigen Deutschförderklassen NICHT gelungen.

Kinder, die aus welchen Gründen auch immer mit zu wenig Deutschkenntnissen ins österreichische Schulsystem einsteigen, haben bessere Bedingungen verdient!